Priesterweihe
„von Jesus Christus gesendet“
Sakrament des Daseins Gottes
Für jeden Menschen hat Gott einen einzigartigen Liebesplan. Wenn der Mensch diesem Plan folgt, d. h. seine Berufung mit seinem Leben beantwortet, findet er sein Glück.
Einige Menschen hat Gott in seine besondere Nachfolge berufen, damit sie seine Sendung in der Welt fortsetzen, Christus sichtbar machen.
Es ist nicht immer leicht, den Willen Gottes zu entschlüsseln, oftmals gelingt es einem alleine nicht. Da ich in der Diözese Eichstätt neben meiner Tätigkeit als Pfarrer auch der Diözesane Beauftrage für Berufungspastoral bin, helfe ich in der Berufungsfrage gerne weiter. Näheres kann man unter www.bistum-eichstaett.de/berufungspastoral erfahren. Ein gutes Angebot gibt es auch für junge Männer zu Glaubens- und Lebensfragen. Weitere Informationen dazu finden Sie unter dem angegebenen Link.
Was ist ein Priester?
- Repräsentant Christi und nicht Vertreter einer Firma
- Im priesterlichen Dienst geht es nicht darum, etwas herzustellen, sondern Christus darzustellen und das weiterzuvermitteln, was er dem Menschen gebracht hat.
- Leiter einer Gemeinde und nicht Chef eines Betriebes
- Er trägt dafür Verantwortung, dass eine Gemeinde im Zusammenspiel aller dem Weg treu bleibt, den Jesus Christus ihr gewiesen hat.
- Verkündiger einer Botschaft und nicht Verkäufer einer Ware
- Durch das Sakrament der Weihe ist der Priester zur Verkündigung des Evangeliums in Wort und Tat bestellt. Durch sein ganzes Leben soll er Zeuge der Frohbotschaft sein.
- Als Mensch von Christus in Dienst genommen und gesandt,
- aber nicht Mädchen für alles und Alleskönner
Bei der Weihe werden die geöffneten Hände mit den Anfangsbuchstaben des Christusnamens gesalbt. Von sich aus stünde er mit leeren Händen da. Von ihm her kann er das Volk Gottes leiten und durch die Sakramente heiligen.
Eingebunden in die gemeinsame Berufung und Sendung aller Getauften und nicht ein Einzelkämpfer
Ein Priester muss sich selber und die Menschen mögen, damit er für und mit anderen seinen Dienst tun kann: Das Wesen der Kirche als Communio Gottes mit den Menschen und der Menschen untereinander als Einheit in Vielfalt fördern und bewahren.
Aus der Schar derer, die ihm folgten, hat Jesus Personen herausgerufen, damit sie seine Sendung teilten: Die wirkmächtige Anwesenheit Gottes bei den Menschen durch ihr Handeln erfahrbar zu machen. (Mt 10,1. „Dann rief er seine zwölf Jünger zu sich und gab ihnen die Vollmacht, die unreinen Geister auszutreiben und alle Krankheiten und Leiden zu heilen.“)
Der Geweihte steht und handelt an Stelle Gottes und an Stelle der Kirche.
An Stelle Gottes:
Es geht Jesus – und damit geht es Gott – um den Menschen, um den Menschen in körperlicher und/oder seelischer Not. Er beruft Menschen, die den Auftrag haben, diese bedingungslose Zuwendung Gottes zum Menschen sichtbar und spürbar zu machen. Er beruft sie, die Frohe Botschaft, die er ist und verkündet, mit ihrem Leben, mit ihrem Handeln und Reden ihren Mitmenschen erfahrbar zu machen. Wie ihm soll es den Geweihten um den Menschen gehen. Für die Menschen sind sie bestellt – als Personen sind sie dafür Zeichen, dass es Gott wirklich um den Menschen geht.
Und es geht Jesus darum, zu zeigen und zu erklären, dass es Gott ist, der die Menschen bedingungslos liebt und ihr Heil will.
Wenn jemand zum Priester geweiht wird, geht es also einerseits um den Menschen andererseits um Gott, um Jesus Christus und um den Heiligen Geist. Es geht nicht um den Menschen, der geweiht wird oder ist. Dieser ist dazu berufen, an Stelle des dreieinigen Gottes unter den Menschen „amtlich“ zu handeln. Wer geweiht ist, ist dazu bestellt, die Gläubigen daran zu erinnern, dass es Gott ist, der auch heute handelt - als Person ist er dafür Zeichen. Wer geweiht ist, macht sichtbar, dass Gott auch heute wirklich durch Jesus Christus im Heiligen Geist heilsam anwesend ist und wirkmächtig heilend handelt. Der dreieinige Gott ist es, der durch Jesus Christus im Heiligen Geist das Heil der Menschen wirkt. Das ist durch das „amtliche“ Wirken des Geweihten den Gläubigen garantiert.
An Stelle der Kirche:
Der Geweihte macht in seinem „amtlichen“ Handeln auch die gemeinsame Glaubensüberzeugung der Gemeinschaft der Glaubenden präsent. Er steht und lebt im Glauben der Kirche. Es ist seines „Amtes“, im Sinne der Kirche und ihres Auftrages zu wirken. In seinem Dienst für die Menschen und mit ihnen, öffnet er die Gemeinschaft der Anwesenden auf die Gemeinschaft der Gesamtkirche. Die Gemeinde, die mit ihm zu Liturgie, Verkündigung und Diakonie versammelt ist, ist nicht nur ein kleines Häuflein. In ihr wird die Gesamtkirche präsent.
Wer geweiht ist, bleibt ein Glaubender in der Kirche. Auch er ist im Glauben auf dem Weg. Auch er harrt der Vollendung, die ein Geschenk Gottes ist.
Papst Benedikt XVI. hat daher das Wesen des Priestertums so zum Ausdruck gebracht:
„Ich gebe, was ich selber nicht geben kann. Ich tue, was nicht aus mir kommt. Ich stehe in einer Sendung und bin Träger dieses geworden, was der andere mir übergeben hat. Dieses Geben dessen, was nicht aus mir kommt, nennt die Sprache der Kirche Sakrament.“