Mit Ausnahme der schon sehr viel früher verfassten Gottesdienstliturgie des palästinensischen WGT- Komitees und des Titelbildes sind die Materialien zu diesem Weltgebetstag überwiegend im Laufe des Jahres 2023 entstanden und im September bei einer Pressekonferenz in Berlin vorgestellt worden.
Schon zu dieser Zeit war der Alltag der Menschen im besetzen Westjordanland, in Ostjerusalem und dem Gazastreifen nicht einfach. Die Materialien erzählen vom Leben unter israelischer Besatzung seit mehr als 50 Jahren, von spirituellen Entdeckungsreisen etwa in Jerusalem oder von starken Frauen in Kirche, Gesellschaft und Familie. All das ist nach wie vor richtig, und doch hat der unfassbare Terroranschlag der Hamas vom 7. Oktober mit 1.400 getöteten Israelis und 220 verschleppten Geiseln alles verändert.
Es ist Krieg in Israel und Palästina mit tausenden Toten und unzähligen Verletzten auf beiden Seiten. Die Bilder vom Massaker beim israelischen Festival in der Negev-Wüste und kurz darauf aus dem zerbombten Gaza sind ebenso unfassbar wie unerträglich, ein Ende der Gewalt ist nicht in Sicht. Die Friedenssehnsucht, die in der Gottesdienstliturgie und vielen anderen Texten aufscheint, hat durch diese Ereignisse eine weitere, dramatische Dimension bekommen: Wir sind verbunden „… durch das Band des Friedens“, wie es im Titel heißt.
Daran festzuhalten und für diesen Frieden engagiert einzutreten, das ist wichtiger denn je: Wir rufen auf zu Gottesdienst und Gebet für Israel und Palästina, wir wollengemeinsam trauern und klagen, um Versöhnung und Frieden bitten und mit der KollekteFrauen und Mädchen auf der ganzen Welt unterstützen.
Aktualisierung: Gleichzeitig sind Vorstand und WGT-Komitee dabei, die aktuellen Ereignisse in die Planungen einzubeziehen: In den nächsten Wochen erwarten wir eine Aktualisierung der Gottesdienstordnung durch das palästinensische Komitee, es wird mögliche Änderungen der Fürbitten und Ansagen zur Kollekte geben. Gegebenenfalls werden wir selber ergänzen und planen bis zur Jahreswende etwa neue Bausteine für die Liturgie fertigzustellen. Auch der Vorwurf, dass die in Gaza aufgewachsene junge Künstlerin des Titelmotivs, Halima Aziz, mit der Hamas sympathisiert, wird Konsequenzen haben, wenn er sich bestätigt.
Vorstand des Weltgebetstages der Frauen in Deutschland
Stein bei Nürnberg, 25. Oktober 2023